Sommernachtstraum – reorganisiert
nach William Shakespeare
Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare, da geht er hin, so wie wir ihn kennen, soll er doch, wir gehen andere Wege und folgen ihm so auf das genaueste. Seinen Genius loci haben wir aufgesucht knapp hinter Athen, doch gefunden haben wir ihn dort, wo wir uns von wundersamen Dingen nicht mehr abschrecken ließen.
Nicht alle schönen Worte von Shakespeare werden wiederholt, doch genau befolgen wir seine Verspieltheit, brav stapfen wir in seinen Schritten des Verirrens und Verwirrens. Alle spielen Puck, weil das die schönste Rolle ist, und den Löwen auch noch, weil da gut gebrüllt sein soll. In jedem Fall gilt: Ordnung muß sein, also werden Hochzeiten gefeiert und unerschrocken wird zusammengefügt auch was nicht zusammen gehört.
Zwei Solisten begegnen sich mit ihren wundersamen Wesen, Masken und Figuren und mechanischen Werkeleien. Verschiedene Ästhetiken werden durchlässig und bringen das jeweils andere zum Leuchten, sie kontrastieren sich und erzeugen ein Flirren in den Zwischenräumen. Die Musik erschafft einen zuverlässig unsicheren Boden für das Spiel – Puck verwirrt Mendelssohn mit einer elektrischen Violine.
Als Weggefährte dient der Mond, der jede Liebesnacht bescheint und doch so unbarmherzig erobert und mit Fahnen bespickt wurde – oder waren wir gar nicht dort und irgendwer wollte uns nur verwirren?
Ausstattung & Spiel: Christoph Bochdansky, Michael Vogel
Regie: Astrid Griesbach
Live-Musik: Charlotte Wilde
Christoph Bochdansky (Wien) und Figurentheater Wilde & Vogel (Stuttgart), Koproduktion mit dem FITZ! Zentrum für Figurentheater Stuttgart und dem Theater des Lachens Berlin.
Premiere: dietheater im Künstlerhaus Wien, 31.12.2004
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